Von den Anfängen des Tourismus bis zur Gegenwart

Antarktis – ein gewaltiges Naturschauspiel

Antarktis – die ultimative Kreuzfahrt, 2004

 

Ein lange gehegter Traum und Wunsch geht im Januar 2004 in Erfüllung: Das Abenteuer Antarktis hautnah zu erleben, zusammen mit meiner Frau Susanne. Eine 21-tägige Kreuzfahrt rund um das südliche Südamerika von Rio de Janeiro bis Valparaiso/Chile.

Eine phantastische Reiseroute
Rio de Janeiro – Montevideo – Buenos Aires – Falkland Inseln – 5 Tage Antarktis – Ushuaia – Punta Arenas – entlang der chilenischen Küste mit Gletschern – Puerto Chacabuco – Puerto Montt – Valparaíso – Santiago de Chile – über die Anden nach Mendoza – Buenos Aires.

Rio de Janeiro und Einschiffung auf die MS Amsterdam
Nach einem Flug mit Lufthansa über Frankfurt und Sao Paulo sind wir nach rund 13 Std. und 11’000 km gut in Rio gelandet. In unserem Hotel in Copacabana haben wir vom Zimmer eine eindrückliche Sicht direkt auf den Strand und den Copacabana Boulevard. Wir bleiben drei Tage in dieser faszinierenden Stadt, besuchen meinen ex-Reiseleiter Kollegen Rolf, jetzt Inhaber einer Reiseagentur, und neben der Altstadt auch die Fahrt auf den Zuckerhut mit der einmaligen Aussicht.

Das Schiff gehört zur Reederei “Holland America Line”, ist 237m lang, 33 m breit und verfügt über 12 Decks (Stockwerke) und hat 62’735 BRT. Das Fassungsvermögen ist für max. 1380 Passagiere und 647 Besatzungsmitglieder. Auf dieser Kreuzfahrt sind wir “nur” etwas über 900 Passagiere.

Für die Abreise am 9. Januar erfolgt die Einschiffung bereits am Donnerstag, 8. Januar, ab 11.00 Uhr vormittags. Wir lassen uns jedoch Zeit, haben keine Eile und erst gegen 16.00 Uhr sind wir am Hafen.

Es gibt noch einige Kontrollen und dann fragen wir uns, wo denn all die Passagiere sind. Wir erfahren beim Einchecken, dass wir effektiv die letzten Passagiere sind und haben so die Warteschlangen bei einem früheren Einchecken vermeiden können.

Wir beziehen unsere schöne, geräumige Aussenkabine, ausgestattet mit einem Doppelbett, einem schweren Vorhang für eine allfällig gewünschte Abtrennung zum Rest der Kabine, einem Sofa mit Beistelltischchen, einem Pult als Schreibab- und -Unterlage, darüber ein TV-Apparat, ein grosses Badezimmer – nicht nur Dusche – und grossen Wandschränken. Also überall genügend Platz, sich gemütlich einzurichten.

„Leinen los“ – das Abenteuer kann beginnen!
Um 17.15 Uhr am nächsten Tagen erfolgt die obligate Rettungsübung und wir bleiben  auf Deck für die gleich anschliessende Ausfahrt, schauen von der Reling aus die letzten Vorbereitungen für das Auslaufen, sehen wie das “Leinen los” vor sich geht und wir nun langsam aus dem Hafen von Rio hinausgleiten. Ein wunderbarer Anblick bietet sich uns, wir erkennen den Ipanema-Strand von der Ferne und natürlich die alles überragende Christusfigur auf dem Corcovado.

Nach zwei Tagen auf See fahren wir am Morgen in den Hafen von Montevideo, der Hauptstadt von Uruguay ein. Wir besichtigen zu Fuss die interessante Altstadt und den pulsierenden Hafenmarkt.

In Buenos Aires – und am Grabmal von Evita Peron

Nach einer kurzen Fahrt über Nacht sind wir am frühen Morgen in der argentinischen Hauptstadt. Die Fussgängerzone Florida Street, die “berühmte” Casa Rosada und das Grabmal von Evita Peron im La Recoleta Friedhof lassen wir uns nicht entgehen.

Das Grab von Evita Peron. Noch heute werden täglich Blumen niedergelegt.

Die Falkland Inseln
Nach zwei Tagen auf See wird um sieben Uhr morgens in Port Stanley, der südlichsten Hauptstadt der Welt, der Anker gesetzt. Mit Tenderbooten geht es an Land. Stanley ist stolz auf sein britisches Erbe, das sich überall zeigt, zum Beispiel an den roten Telefonzellen oder Pubs. Auf dem Weg zur Pinguin Bucht ziehen wir durch die kleine Stadt mit ihren Häusern und Vorgärten im britischen Stil, dass man sich in irgendeiner englischen Stadt wähnen kann.

Typisch “English Style”

Nach einem langen Fussmarsch erreichen wir  schlussendlich die Bucht. Es ist eine kleine Kolonie, die sich am Strand und im Meer aufhält, aber es ist trotzdem ein spezieller Anblick, diese “watschelnden” Tiere zu beobachten.

Unterwegs in die Antarktis – durch die “berüchtigte” Drake Passage
Kurz nach 17 Uhr verlassen wir den Hafen und sind nun definitiv Richtung Süden zur Antarktischen Halbinsel unterwegs. Das Meer wird unruhiger, die Temperatur beträgt nur noch 3°C und wir stellen unschwer fest, dass wir uns in der berüchtigten “Drake Passage” befinden, ein Ort, der schon so manchem Schiff Unglück brachte und Schiffbruch erlitt.

Trotz 12m hohen Wellen, lassen wir es uns nicht entgehen, auf Deck, entsprechend eingepackt, die wilde Natur zu spüren, manchmal beim Vorwärtsgehen gegen den starken Wind ankämpfend oder an der Reling sich festhaltend. Dass wir dabei zu den wenigen Passagieren gehören, die dieses Naturgefühl ebenfalls empfinden wollen, erstaunt uns nicht. Vor allem die AmerikanerInnen sitzen lieber in der Lounge bei Tee und Kaffee und viel süssem Gebäck, statt im Fitness Center ein paar dringend notwendige (!) Pfund zu verlieren, aber das ist ja viel zu anstrengend.

Der erste Höhepunkt: wir sind in der Antarktis angekommen
In der Abenddämmerung, es ist schon 21.30h, erkennen wir plötzlich von weitem die Umrisse einer Insel. Wir kommen näher und näher und was wir sehen, beeindruckt uns sehr.

Elephant Island
Es ist eine eisbedeckte, felsige Gebirgsinsel (maximale Höhe 853 m.ü.M.) vor der Küste der Antarktis im Außenbereich der Süd Shetland-Inseln im Südpolarmeer, mit Gletschern die direkt ins Meer münden.

Dies ist unser erster und gewaltiger Eindruck von der Antarktis und wir verlassen die Reling erst, als die Insel wieder im Nichts verschwindet.

Wir sind nun unterwegs nach Paulet Island, müssen aber in der davorliegenden Hope Bay umdrehen, da die Passage zur Insel noch vereist ist und wir daher nicht passieren können. So cruisen wir zur King George Island und in die Admiralty Bay. Unterwegs kommen immer wieder kleinere und grössere Eisberge in Sicht, die entweder in der Abendsonne oder im frühen Morgenlicht phantastische Bilder produzieren.

Vorbei an Deception Island fahren wir am nächsten Morgen in die Paradise Bay hinein. Sehr nahe an einer Gletscherzunge können wir die gewaltigen Abbruchstellen im Eis beobachten und um uns sind schon unzählige kleinere Eisbrocken. Es ist phantastisch, in dieser halbkreisförmigen Bucht in langsamer Fahrt so nahe an den Gletscher zu fahren. Wir bleiben eine Weile stehen, sind tief beeindruckt von der Eismasse, die sich vor uns auftürmt und wer weiss, vielleicht erleben wir noch wie der Gletscher “kalbt”, d.h. Eismassen lösen sich vom Gletscher und stürzen tosend ins Wasser. Es sind aber nur kleine Brocken, die sich lösen, dennoch ein Schauspiel.

Näher an den Gletscher gehts fast nicht mehr.

Zwischen Anvers Island und einer kleinen Insel passieren wir am Nachmittag den Neumayer Channel. Die majestätischen Klippen und ihre Gletscher sind sehr beeindruckend. Wegen seiner umgekehrten S-Form ist der Kanal wie ein Labyrinth ohne sichtbare Ausgänge. Der Ein- und Ausgang ist scharf gebogen.

Paradise Bay

Es ist jedesmal eine neue Faszination, so nahe zwischen schroffen Hängen und Gletschern durchzufahren. Die Passagiere strömen in Scharen auf Deck für diese beeindruckenden Durchfahrten.

Da wir die Insel Paulet wegen Eis nicht anlaufen konnten, haben wir Zeit gewonnen und der Captain entscheidet, dass wir südlicher als gemäss Programm fahren können bis auf die Höhe des Antarctic Circle. Es sind immerhin 300 km, die wir bis dort zurücklegen.

Höhepunkt Mitternachtssonne am Antarctic Circle, dem südlichen Polarkreis 
Es ist schon nach 23 Uhr und strahlender Sonnenschein. Die Lounge mit unbeschränkter Sicht nach vorne ist bis auf den letzten Platz besetzt und man spürt förmlich die Anspannung der Passagiere auf diesen doch einmaligen Moment, den nur wir an Bord der MS Amsterdam erleben können, nachdem alle übrigen Kreuzfahrtschiffe nicht so weit südlich fahren.

Dann, es geht gegen Mitternacht und wir sehen das Schauspiel, wie die Sonne langsam auf den Horizont zu “liegen” kommt, aber nicht untergehen wird. Diese “Sonnenuntergangs”-Stimmung ist einmalig, die Küste von Adelaide Island mit Gletschern wird in ein Farbschauspiel getaucht und der weite Himmel präsentiert sich in leuchtendem Rot und Gelb und am Horizont sehen wir nur noch die obere Hälfte der Sonne. Der südlichste Punkt unserer Kreuzfahrt ist erreicht.

Ein traumhafter Moment und eine fast andächtige Stimmung

Um halb ein Uhr wendet der Captain das Schiff, nimmt Kurs nach Norden und wir passieren einige frei schwimmende Eisberge, die in ein gespenstisches Licht getaucht werden, da auf dieser Höhe die Sonne bereits untergegangen ist.

Die “Kathedrale” in der Antarktis

Alle Passagiere sind hell begeistert, dieses Schauspiel auf offener See erlebt zu haben.

Der traumhafte Lemaire Channel
Dieser Kanal geniesst den Ruf eine der schönsten Passagen in der Antarktis zu sein.
Nach Palmer Station fahren wir nochmals nach Süden, der Himmel ist bedeckt und wir befürchten schon, diese Passage ohne Sonnenlicht zu durchfahren. Je näher wir kommen, desto mehr lichtet sich der Himmel und schon vor Erreichen der schmalsten Stelle ist uns die Sonne hold und lässt diese unglaubliche Landschaft in schönstem Licht erstrahlen.

Dann, der Moment ist gekommen, wir haben die schmalste Stelle einige hundert Meter vor uns, links und rechts türmen sich schnee- und eisbedeckte Berge mit Gletschern von der Spitze bis zum Wasser und vor uns ist das Wasser übersät von unzähligen kleinen Eisschollen, so als würden wir fast wie ein Eisbrecher uns durchs Eis pflügen.

Die schmalste Stelle im Hintergrund des Lemaire Channels – ein Schauspiel

Aber was sehen wir direkt vor uns: ein riesiger Eisberg mitten in diesem schmalen Kanal. Der Cruise-Director informiert uns Passagiere via Bordlautsprecher, dass der Captain nun die Wahl habe, entweder links oder rechts des Eisbergs zu fahren oder geradeaus – was ein Gelächter an Bord auslöst.

Und wahrhaftig, wir passieren diesen riesigen Klotz von einem Eisberg links, nur wenige Meter an der hohen Eiswand vorbei, fast zum Greifen nahe.

Knapp am Eisberg vorbei im Lemaire Channel (keine Zoom-Aufnahme!)

Wir sind alle tief beeindruckt von diesem Schauspiel und von der Beherrschung dieses riesigen 60’000 Tonnen Schiffes durch den Captain und seine Crew.

Wir erleben weiter einmalige Szenerien: eine Kette von teils hohen Bergen und Gletschern entlang der Küste der Antarktischen Halbinsel im Osten und im Westen die langgezogene Peterman Island, die den Eindruck erweckt, ein einziger langgezogener Gletscher mit einer grossen Schneedecke zu sein.

Dazu haben wir seit dem Lemaire Channel strahlender Sonnenschein, sodass wir uns über diese einzigartige Berg- und Gletscherwelt nicht satt genug sehen können.

Nach Peterman Island gehts definitiv hinaus aufs offene Meer und weit draussen ziehen wir noch an letzten grossen und kleineren Eisbergen vorbei.

Das bedeutet,, dass wir uns schweren Herzens von dieser für uns empfundenen Traumwelt verabschieden müssen, ohne aber unendlich dankbar dafür zu sein, dass wir unglaublich eindrückliche und einzigartige Momente geniessen und erleben durften.

Bald sind wir wieder in der Drake Passage, der Himmel ist bedeckt und es weht eine starke Bise, aber das Meer ist nicht mehr aufgewühlt wie auf der Hinreise. Die Temperatur beträgt 7°C. Es geht schon gegen Mitternacht und wir sehen die Umrisse vom berüchtigten Kap Hoorn. Wir ziehen in guter Sichtweite vorbei und da wir immer noch recht südlich sind, können wir die Insel sogar bei gutem Licht fotografieren.

Ushuaia – zurück auf dem südamerikanischen Kontinent 

Obwohl erst 7 Uhr morgens, sehen wir von weitem die Stadt näher kommen. Dramatisch, fantastisch, von einer anderen Welt – das ist wirklich das Ende der Welt. Diese bemerkenswerte Hafenstadt an der Südspitze Argentiniens ist eingebettet zwischen den unberührten hoch aufragenden Martial-Bergen.

Distanz in der Antarktis:
Wir haben von Elephant Island, unserem “Eingangstor” in die Antarktis bis Ushuaia in den 5 Tagen total 2770 km zurückgelegt, eine beachtliche Distanz.

Punta Arenas, Chile
Wir verlassen Ushuaia und kreuzen auf dem Hauptarm des Beagle-Kanals, der rund 240 km durch den Feuerland-Archipel verläuft. Dann passieren wir die Pia-Bucht mit dem gleichnamigen Gletscher, durch den Murray-Kanal zur wunderschönen Wulaia-Bucht.

Es ist wieder 7 Uhr morgens und wir fahren in den Hafen ein. Diese vom Wind durchwehte Stadt liegt an der Magellanstraße, direkt zwischen Atlantik und Pazifik.

Pinguin-Beobachtung
Etwas ausserhalb der Stadt verlassen wir die Autos und über verschiedene längere Holzstege erreichen wir die Küste. Unterwegs können wir bereits einige Pinguine beobachten, wie sie sich in kleine Höhlen zurückziehen oder von dort an die Oberfläche kommen. Am Strand angekommen, beziehen wir in einer speziellen Hütte unsere Beobachtungsposition, ein Bretterverschlag mit einer ca. 1m hohen Lucke, durch die wir die Pinguine beobachten können, ohne sie zu stören, aber dennoch sehr nahe sind. Eine interessante Möglichkeit.

Am nächsten Tag cruisen wir in einer unglaublichen Welt von Inseln, Fjorden, Seen und abends um halb sieben sind wir am Ende eines Fjords und direkt vor uns erstreckt sich ein Gletscher-Phänomen:

Der stetig wachsende Gletscher Pio XI
mit 66 km der längste Gletscher der südlichen Hemisphäre ausserhalb der Antarktis. Fast unglaublich, dass er – anders als die meisten Gletscher – stetig weiter wächst. In 50 Jahren zwischen 1945 und 1995 wuchs er 10 km, wobei seit Mitte der 70er-Jahre dieser Gletscher nur noch langsam wächst, aber er wächst immer noch.

Wir sind nahe an der gigantischen Wand aus Eis, die unaufhaltsam in den Fjord drückt und die sich auf eine Höhe von bis zu 75 m aufgetürmt hat, einfach ein gewaltiger Eindruck und zudem ist die Mündung mehrere Kilometer breit. Wir sehen nur, wie sich der Gletscher in ein Tal hinauf schlängelt, endlos wie es uns scheint.

Es ist eine eigenartige Stimmung, die riesige Fläche des Gletschers soweit das Auge reicht, das Meer in grauen Farben, der Himmel mit schweren schwarzen Wolken bedeckt und links und rechts des Gletschers die in der Abenddämmerung schwarz scheinende karge Gebirgslandschaft.

Wir passieren einen weiteren Gletscher mit einer gigantischen Wand von Eis.

Nach weiteren schmalen Passagen zwischen Inseln und Bergen erreichen wir am nächsten Mittag südlich der Laguna San Rafael wieder das offene Meer. Hier sind wir nicht mehr geschützt, der Himmel ist grau soweit das Auge reicht und mit dem starken Wind türmen sich auch hier die Wellen meterhoch.

Entlang der chilenischen Westküste
Auf dem Weg nach Norden ist ein kurzer Aufenthalt in der Kleinstadt Puerto Chacabuco im Programm. Zu Fuss erkunden wir diesen Ort in einer gottverlassenen Gegend und man fühlt sich in vergangene Zeiten zurückversetzt. Auf der Weiterfahrt sind wir froh, bei ruhigem Seegang die Fahrt zu geniessen.

Puerto Montt ist der nächste Hafen, den wir am nächsten Morgen früh anlaufen, bekannt als Eingangstor zu den Gletscherseen, Vulkanlandschaften und den patagonischen Fjorden. Die ersten Einwohner dieser Stadt waren deutsche Siedler, die vor etwa 150 Jahren in diese Region gekommen sind.

An einem Ausflug ins Landesinnere gehen wir auf schmalen Brücken über die Wasserfälle “Saltos de Petrohue”, einer Basis von Basaltlava. Die anschliessende herrliche Bootsfahrt auf dem Gebirgssee “Lago Todos los Santos” mit Sicht auf den Vulkan Osorno (2652 m) ist erholsam und eindrücklich, von hohen Bergen umgeben zu sein.

Valparaiso und Ausschiffung
Es ist sieben Uhr am frühen Morgen und wir sind nach 12’292 km seit Rio de Janeiro angekommen am Ziel unserer eindrücklichen Kreuzfahrt. Beim Einlaufen in den Hafen sehen wir die steile Standseilbahn, die zu den farbenfrohen Häusern hinauf führt.

Das Ausschiffen ist gut organisiert und wir kommen zügig voran, finden unser Gepäck in der Zollhalle und begeben uns zu einem nahe gelegenen Bus-Terminal. Wir finden Plätze in einem Minibus für die Fahrt in die Hauptstadt. Für wenig Geld klappt dies ausgezeichnet und wir kaufen nach Ankunft in Santiago gleich noch die Tickets für die Fahrt am nächsten Tag nach Mendoza in Argentinien.

Spektakuläre Überquerung der Anden von Chile nach Argentinien
Am Abreisetag sind wir früh unterwegs zum Bus-Terminal. Es sind noch weitere Touristen im Minibus für diese Fahrt. Einige Kilometer vor Portillo, dem Austragungsort der alpinen Ski-Weltmeisterschaften im August (!) 1966, beginnt auch schon der lange und spektakuläre Anstieg.Wir winden uns in unzähligen spektakulären Serpentinen immer weiter hinauf, in Abwechslung über Bergstrassen und durch Tunnel, bis die letzten Höhenmeter immer kurviger werden, von 570 m.ü.M. in Santiago bis zur Passhöhe auf 3838 m.ü,M, und der Grenze zwischen Chile und Argentinien. Dank einem längeren Aufenthalt an der Grenze in schwindelerregender Höhe können wir uns vom Panorama mit imposanten Bergketten und schneebedeckten Vulkanen kaum sattsehen. Kurz nach der Weiterfahrt haben wir eine gute Sicht zum

Aconcagua, mit 6962m.ü.M. der höchste Berg Südamerikas.

Mendoza
Nach über 7 Stunden Fahrt über 400 km kommen wir am späten Nachmittag in Mendoza auf 746 m.ü.M. an. Wir haben somit seit Abfahrt von Santiago rund 6360 Höhenmeter geschafft. Kein Wunder sind wir “gerädert” und recht müde in Mendoza angekommen. Aber es war eine imposante und abwechslungsreiche Reise und wir hätten dieses Erlebnis nicht missen mögen.

Mendoza ist das Herz des argentinischen Weinlandes, berühmt für Malbecs und andere Rotweine. Die Stadt besticht durch breite, grüne Strassen mit Art-Deco Gebäuden. An einem der kleineren Plätze rund um die Plaza Independencia sitzen wir an einem der vielen stark bevölkerten Strassencafés und geniessen diese einzigartige Ambiance. Trotz Müdigkeit wollen wir uns am nächsten Tag den Besuch eines eindrücklichen Weinguts im Süden nicht entgehen lassen und geniessen – verständlicherweise – die anschliessende Weindegustation.

Buenos Aires ist unser letztes Etappenziel, das wir mit einem Flug in 1 Std. 19 Min. erreichen. Wir haben vorgezogen, den Ausflug auf eine Estancia allein im Privatwagen zu organisieren statt in Bussen mit Hunderten von Kreuzfahrten-Passagieren!

Ausflug zur Estancia Susana
Wir waren erfreut zu erfahren, dass die Managerin unserer lokalen Agentur den Besuch der Estancia Susana organisiert hat, in Kenntnis des Vornamens meiner Frau.
Mit einem Privatauto werden wir also am Morgen abgeholt. Nach rund einer Stunde sind wir im grossen Anwesen, in der berühmten Pampa Argentiniens gelegen, und werden mit einem Begrüssungsdrink, von Gauchos überreicht, empfangen.
Die Estancia Santa Susana ist die wunderschöne Landresidenz einer alten Ranch.

Wir können uns in der Ranch umsehen, beobachten die Gauchos, wie sie den Grill vorbereiten für das “Asado al Asador” bezeichnete Mahlzeit, bestehend aus Empanadas, hausgemachten Salame, Chorizos (scharfen Saucen) grossen Steaks, verschiedenen Salaten usw. und typischen Desserts. Während des Mittagessen werden wir von einer hinreissenden Tango- und Folk-Show mit klassischer Musik und Tanz unterhalten.

Draussen warten schon die Gauchos, um uns ihre unglaublichen Reiterfähigkeiten unter Beweis zu stellen. Wir sind vor allem vom Ring-Rennen beeindruckt, wenn die Reiter in grossem Tempo einen Pfeil durch einen kleinen Ring werfen müssen.
Weitere Reiterspiele werden vorgeführt und wir staunen immer wieder über die Kunst des Reitens, die sie uns vorführen.

Farewell-Dinner und Show im Restaurant Senor Tango
Wir möchten den Abschluss unserer aussergewöhnlichen Reise noch gebührend feiern und lassen uns einen Tisch für ein Dinner mit Show reservieren. Das Restaurant beeindruckt mit exquisitem Ambiente und das XXL-Steak ist auch vom Feinsten.  . Eine grossartige Tango-Show, die durch alle Stilrichtungen des Tangos führt und auch moderne Stilarten beinhaltet und nicht so melancholisch wie der traditionelle Tango ist. Untermalt mit tollen Lichtreflexen und farbigen Scheinwerfern, die den Darbietungen eine zusätzliche Dynamik vermitteln.

Es ist ein würdiger Abschluss unserer einmaligen Reise, geniessen die letzten Stunden in dieser faszinierenden Welt in vollen Zügen. Einerseits sind wir traurig, dass es am nächsten Tag wieder zurück nach Europa geht, andererseits aber doch wieder froh, bald zurück in den heimischen Gefilden zu sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *