Von den Anfängen des Tourismus bis zur Gegenwart

Eindrückliche Russische Schul-Tradition

Eröffnungsfeier neues Schuljahr, Schulkomplex Nr. 667, Moskau 2019

 

Ich bin am Sonntagabend, 1. September 2019 mit Kosmonaut Oleg und seinem Kollegen Alexander sowie mit zwei befreundeten Damen für einen Abend zusammen.
Dabei erwähnt Oleg, dass er am Montagvormittag, 2. September, drei kurze Präsentationen haben werde. Dies wäre eine gute Gelegenheit für mich, Einblick in eine russische Tradition zu gewinnen, ohne allerdings näher ins Detail zu gehen.

Ich lasse mir diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen, da ich just an diesem einen Tag im Jahr in Moskau bin und bedanke mich sehr bei Oleg.

„1. September 1. Schultag neues Schuljahr“
Das ist der Slogan für diesen Feiertag, da aber dieses Jahr der 1. September auf einen Sonntag fällt, werden die Feierlichkeiten am Montag, 2. September abgehalten.

Alexander holt mich um 06.45 Uhr im Hotel ab und wir fahren in einen nördlichen Rayon (Quartier) zum ersten Block des Schulkomplexes.

Bei unserem Eintreffen sind auf dem Sportplatz, wo die Zeremonie stattfindet, bereits auf 3 Seiten viele Kinder, Familienangehörige und Freunde anwesend und bilden einen wunderschönen Rahmen.

Punkt 08.00 Uhr marschiert eine kleine Gruppe mit Fahnen und im Stechschritt, begleitet von Musik, ins “Stadion” ein. Die Russische Nationalhymne wird gespielt und über Lautsprecher werden einzelne Klassen zum Einmarsch aufgerufen und stellen sich vor die Menschenmenge. Die Kinder kommen in ihren schönsten Kleidern, die meisten Mädchen in weissen Kniesocken und Knaben teilweise mit Krawatten und alle tragen einen Blumenstrauss mit sich.

 

Verschiedene Gruppen, alle nur mit Schülerinnen besetzt, präsentieren verschiedene Tänze und sind teils in die russischen Farben – weiss, blau, rot – eingekleidet.
Die Kinder und Jugendlichen sind mit vollem Elan dabei und alles läuft gut organisiert ab.

Dann kommt der Moment, wo Oleg dem Publikum vorgestellt wird und hält eine kurze Ansprache an die Kinder und die Eltern. Ich stehe unweit von ihm und erhalte verständlicherweise als einziger Tourist eine entsprechende Aufmerksamkeit, wohl ahnend, dass ich wie Oleg etwas mit der Raumfahrt zu tun habe. Zudem trage ich das T-Shirt mit dem Konterfei von Yuri Gagarin, dem ersten Menschen, der die Welt in einer Rakete umrundet hat, auf der Brust, als Sympathie-Bezeugung für das Volk.

Nach 45 Minuten sind die Zeremonien zu Ende und die SchülerInnen begeben sich nun in ihre Klassenzimmer, wo sie die mitgebrachten Blumensträusse ihren Lehrpersonen als Anerkennung übergeben werden.

Wir begeben uns zu den Autos und fahren kurz zu Block 2 und nachher zu Block 3, wo die gleichen Zeremonien um 09.00 und 10.00 Uhr beginnen. Dies erklärt die Bemerkung von Oleg am Vorabend, dass er heute 3 Präsentationen haben werde.

Am Schluss frage ich Alex nach der Grösse des Schulkomplexes Nr. 667 und nach Rücksprache mit der Schulleiterin Juliya erfahre ich, dass diese Schule insgesamt 4300 SchülerInnen aller Klassen mit total 400 Lehrpersonen umfasst.
Es sind Dimensionen, die wir uns in unseren Breitengraden nicht annähernd vorstellen können.

Ich bin sehr beeindruckt von diesem Vormittag und Oleg sehr dankbar, dies hautnah erlebt zu haben.

Biken in Moskau
Nach der Schule fahren wir ins Büro von Oleg und später machen er, Alexander und ich eine Bike-Tour von seinem Büro bis zu einem Park.

Biken in Moskau? Man würde meinen, das sei doch zu gefährlich bei diesem Verkehr. Aber weit gefehlt. Wir fahren nur auf separaten Velowegen. Im Park schliessen wir uns einer Gruppe an, die ein Fitness-Programm mit Nordic Walking Stöcken durchführt.

Ich habe den heutigen Tag mit all den einmaligen Aktivitäten und mit meinen beiden interessanten Freunden sehr genossen, wir hatten eine gute Zeit zusammen.

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