Im Komodo-Archipel mit Kanawa- und Rinca-Island, 2014
Auf meiner Reise anfangs Juli 2014 nach Bali und Lombok gilt es für einmal, Neuland im Osten zu entdecken. Ziel ist die kleine Insel Kanawa im Komodo Archipel. Ich fliege 600 km östlich von Bali nach Labuhan Bajo auf der Insel Flores. Mir bleibt noch Zeit, den geschäftigen Markt zu besuchen.
Zusammen mit anderen Touristen gehts mit einem grösseren Motorboot in nordwestlicher Richtung, bis wir die Umrisse der kleinen Insel entdecken. Nach rund 1,5 Stunden sind wir am Ziel.
Kanawa Insel
Es ist ein einfaches Resort und die Unterkunft ist in Bungalows sowie zum Zeitpunkt meines Aufenthaltes auch in sog. “Bales”. Meine “Hütte” ist wie ein grosser Strandkorb aus Bambus, gerade Platz für ein Bett. Statt einer Türe und Fenstern gibt es nur grosse Rouleaus vorne und auf den Seiten, die heruntergelassen werden können, um Privatsphäre zu haben, resp. auch für die Nacht. Toiletten und Duschen sind je nach Lage des Bale rund 50-100 m entfernt.
Mein Bale befindet sich nur gerade 15 m vom Strand, also ideal statt zum “open air Gemeinschafts-Waschraum” zu gehen, führt mein Weg, noch halb verschlafen, direkt an den Strand und zu einem ersten herrlichen Bad.
Es ist fast Vollmond und ich lasse für die Nacht das vordere Rouleau deshalb offen und – im Bett liegend – sehe ich den Mond und wie sein Schein sich im Meer spiegelt und ich warte, bis er untergeht – ein einmaliges Schauspiel aus einem speziellen “Blickwinkel”.
Essen kann man in einem gedeckten kleinen Restaurant oder aber auch im Freien, im Schatten unter einem grossen Baum. Das Resort vermittelt ein einmaliges “Insel-Feeling”.
Am nächsten Morgen mache ich mich auf für einen Spaziergang rund um die Insel. Der Strand ist teilweise mit kleinen Mangroven-Sträuchern oder an anderen Stellen mit etwas Felsen unterbrochen, was den Rundgang aber nicht behindert.
Auf dem hintern Teil der Insel ist der Strand teilweise übersät mit Muscheln, sodass ich vollbepackt mit den schönsten und unterschiedlichsten Arten zum Resort zurückkehre. Statt rund 45 Minuten hat mein Rundgang über 1,5 Std. gedauert.
Die grosse Attraktion der Insel ist aber der grosse Hügel in der Mitte, den man durch einen einfachen Aufstieg erreichen kann. Oben angelangt, sind zwei “Tafeln” aufgestellt, die eine mit “Sunrise” nach Osten hinweisend und die andere mit “Sunset” nach Westen ausgerichtet. Nach nur wenigen Schritten bin ich dann am besagten Aussichtspunkt. Die Sonnenuntergänge sind atemberaubend.
Rinca-Island und die Komodo-Warane
Einer der Gründe, Kanawa gewählt zu haben, ist die Möglichkeit, von hier aus mit einem Boot auf einer der Inseln im Komodo-Archipel die berühmt-berüchtigten Komodo-Warane zu beobachten, also die Riesenechsen.
Der Schiffsausflug bringt mich und andere Gäste vom Resort auf Rinca Island, wir steigen aus und ein Lokalführer begleitet uns, bestückt mit einem grossen Stock, um allfällige Angriffe abwehren zu können.
Wir sind noch keine 5 Min. unterwegs, liegt ein Prachtsexemplar nur wenige Meter abseits, scheint aber zu dösen und lässt sich von uns nicht stören.
Wir ziehen weiter und immer wieder erblicken wir diese seltsamen Tiere, einmal rennt ein junger Waren keine 50m vor uns über die Strasse.
Auf unserem Rundgang sehen wir plötzlich an einem Baum eine giftig-grüne Schlange, die sich windet, uns aber nicht näher kommt.
Es ist ein eindrücklicher Besuch, vor allem in Anbetracht, dass diese Warane nur noch in diesem Archipel leben.
Fishermen’s Village
Ein weiterer Bootsausflug vom Resort ist dem Fischerdorf gewidmet, das wir nach ca. 30 Min. Fahrt erreichen.
Die Häuser auf der kleinen Insel konzentrieren sich auf engstem Raum, das Dorf verfügt über eine eigene Schule.
Dies erstaunt nicht, denn von den 3500 ! Einwohnern sind insgesamt 2500!! Kinder (trotz TV-Empfang!)
Wir sind nur zu dritt vom Resort, aber überall wo wir gehen, werden wir stürmisch und herzlich begrüsst. Trotz bescheidenem Tourismus stürzen sich die Kinder nicht bettelnd auf die Ankömmlinge, sodass wir das Dorf in aller Ruhe erkunden können.
Auf dem Platz vor der Schule spielen die Knaben Fussball mit grossem Eifer und tragen auch Club-T-Shirts wie bei uns in der westlichen Welt.
Mit dem Eindruck, dass diese Menschen, Erwachsene wie Kinder, in “ihrer Welt” glücklich sind, kehren wir nach Kanawa zurück.