Maroua, Nord-Kamerun, 1963
Nach einem sechsstündigen Flug von Tripolis in Libyen über die Sahara nähern wir uns dem Flughafen Maroua. Ein kleines, armseliges Flughafengebäude mit Control Tower steht einsam in der Landschaft und die Piste ist ein Gemisch aus Gras und fester Erde.
Der Pilot muss kurz vor der Landung durchstarten und nochmals zwei tiefe Schlaufen über der Stadt und der Piste fliegen, um die Kühe und Rinder, die auf der Piste grasen, zu vertreiben! Dann ist die Piste frei für die Landung.
Wir sehen schon beim Anflug eine grosse Menschenmenge am Flughafen und aufgeschreckt durch den Motorenlärm des tieffliegenden Flugzeuges über der Stadt kommen noch weitere Scharen zum Flugplatz.
Wir sind der 1. Sonderflug mit weissen Touristen aus Europa in Nord-Kamerun
Die neugierige Bevölkerung empfängt uns mit grossem Musik-Tam Tam und Reiterspielen, der sog. Fantasia. Wir steigen aus und neben dem Flugzeug werden zwei Tische aufgestellt für die Einreiseformalitäten. Wir sind schon bald von der Menge umzingelt und kommen uns vor wie „Ausserirdische“, derart ungläubig und skeptisch werden wir bestaunt – was geht wohl in ihren Köpfen ab, denken wir.
Im Vorfeld hat das Büro ein Gruppenvisum eingeholt, das wir den Behörden, zusammen mit einer sog. „Passport-List“ mit allen Angaben der Teilnehmer, vorweisen. Somit müssen die Gäste nur noch den Pass abstempeln lassen. Das Wort „Zollkontrolle“ existiert für unsere Gruppe nicht.