Französisch Polynesien, 1977
Eine neue Insel will ich kennenlernen, obwohl mit meiner Frau Susanne auf einer Privatreise, die mir aber beruflich neues Wissen über weniger bekannte Inseln in Polynesien eröffnet.
Die Insel ist ein kleines Korallenatoll mit einer Vulkaninsel in der Mitte. Die zentrale Insel Maupiti hat einen hohen Gipfel von 380 Metern, eine Oberfläche von 11 Quadratkilometern und rund 800 Einwohner. Die Lagune hat große und flache Koralleninseln in ihrer nördlichen Riffhälfte und den zwei Motus Pitiahe und Tiapaa auf beiden Seiten des Passes am südlichen Ende. Es ist die westlichste vulkanische Hochinsel des Archipels.
Die kleine Insel ist nur 50 km westlich von Bora Bora und mit einer Twin-Otter der Air Polynésie in 15 Minuten Flug erreichbar.
Schon der “Flughafen” ist eindrücklich – eine kurze Piste quer über die Landmasse auf dem Korallenriff zwischen Palmen.
Nur wenige Schritte und wir sind am Strand, wo wir von Etera, dem Station Manager der Fluglinie, mit dem Boot abgeholt werden und über die traumhafte Lagune zum – einzigen – Dorf Farauru gefahren werden, wo uns eine Schar fröhlicher Kinder in “Empfang” nimmt.
Etera hat in seinem Haus ein paar Gästezimmer, wo wir uns einquartieren. Er geht nachher fischen und grilliert zum Abendessen einen feinen Fisch für uns.
„Open Air Badezimmer“
Das “Badezimmer” ist im Freien hinter dem Haus und aus einer grossen mit Wasser gefüllten Tonne bedienen wir uns einer Schöpfkelle und geniessen eine “Hand-Dusche” unter freiem Himmel – das wahre Paradies. Dass wir die einzigen Touristen auf der Insel sind, gibt dem Ganzen noch das Tüpfchen auf das “i”.
Traumhafte Insel-Rundfahrt misst 10 km!
Etera überlässt uns seine Fahrräder, um die Insel zu erkundigen. Es gibt Palmenwälder rund um die Insel, wobei die gesamte Distanz 10 km beträgt. Sein Hund begleitet uns während der ganzen Fahrt immer in gebührendem Abstand, aber ohne uns – und speziell mich als Nicht-Hundeliebhaber – in irgendwelcher Form zu belästigen oder zu stören.
An der Südspitze gönnen wir uns einen Halt an einem herrlichen Strand, das Wasser ist untief, sodass wir zu einem kleinen “Motu” in geringer Distanz waten können. Der Hund bleibt bei unseren Sachen und wartet geduldig bis wir zurück sind.
Herrlicher Tag auf der kleinen Koralleninsel Tiapaa
Da an diesem Tag Flüge nach Maupiti nur am frühen Morgen und am späten Nachmittag stattfinden, bringt uns Etera mit seinem Motorboot und ein paar Einheimischen auf diese kleine Insel. Wir sind auf dem äusseren, palmenübersäten Korallenriff, spazieren am feinsandigen Strand entlang, machen noch an weiteren Stellen am Riff Halt.
Wir geniessen einen feinen Picnic-Lunch unter Palmen am Strand mit grilliertem Fisch, Brotfrucht und Wassermelonen. Unser Auge kann nicht genug bekommen von der Schönheit dieser traumhaften Welt und der Blick schweift über die türkisfarbene Lagune hinüber zur Hauptinsel.
Die “touristische Unberührtheit” als einzige Touristen ist ein Grund mehr, die richtige Wahl für eine wenig bekannte, aber einzigartige Insel getroffen zu haben.
Es fällt uns schwer, dieses “einsame” Paradies zu verlassen, vor allem auch dank der grossen Gastfreundschaft von Etera und der freundlichen Bevölkerung.