Von den Anfängen des Tourismus bis zur Gegenwart

Grand Northern Russia Aviation Tour

Moskau – Vologda – Archangelsk – Yaroslawl – St. Petersburg

mit der “Internationalen Gruppe von Flug-Enthusiasten”, Juni 2021

 

Immer wieder faszinierend – das nächtliche Moskau
Es ist ungewohnt, während des Swiss-Fluges am Montag, 14. Juni eine Schutzmaske zu tragen. Der Service ist coronabedingt praktisch inexistent, da man nur ein warmes Gericht bestellen kann.

Am späten Nachmittag lande ich in Moskau. Mit einem am Samstag erfolgten PCR-Test passiere ich ohne Probleme die Pass- und Sicherheitskontrolle und bin überraschend schnell beim Ausgang.
Auf dem Parkplatz A2 wartet schon mein Fahrer Roman, der mich bei meinen Besuchen seit Jahren sehr zuverlässig vom und zum Flughafen bringt.

Ein Abendspaziergang im nächtlichen Moskau ist immer faszinierend. Sei es vom Roten Platz mit Sicht zur grossen Kreml-Mauer und dem Kreml-Palast, …

… sei es der Blick vom Zaryadye-Park auf die Kreml-Türme und die Basilius-Kathedrale oder der Blick über den Fluss zum riesigen Apartment-Tower.

 

In der direkt anschliessenden, sehr beliebten und belebten Fussgängerzone trifft man auf die verschiedensten Strassenmusikanten, die ihre Musik dank Verstärkerboxen eindrücklich darbieten. Sie ist immer festlich beleuchtet, sei es in der Weihnachts- oder Osterzeit oder wie mir scheint, das ganze Jahr hindurch.

 

 

Einmalig – die Russische Bade-Tradition auf dem Land
Ein sonniger und warmer Tag erwartet mich heute für ein spezielles Erlebnis.
Mein guter Freund Sokolov arrangiert für mich einen interessanten „Bade-Tag“.
Bereits um 07.15 erreiche ich mit einem Taxi den „Kievsky Bahnhof“, kaufe mir – auf Russisch – das Billett für den Express-Zug um 07.53 für umgerechnet CHF 6.80 für die Fahrt von 1,5 Std.

Vor der Abfahrt ergibt sich eine weitere Gelegenheit, mein noch bescheidenes Russisch anzuwenden und bestelle ein kleines Frühstück in einem Shop für CHF 3.50 mit Orangensaft, Omelette und Tee.

Der Zug ist gut besetzt und ich bin weit und breit der einzige westliche Tourist, was interessante und fragende Blicke nach sich zieht.

Nach der Ankunft um 09.35 Uhr in Obninskoe erwartet mich Sokolov am Bahnhof und mit dem Auto fahren wir eine halbe Stunde, teils durch Waldgebiete, bis wir beim Badehaus – einem schönen Holzhaus – angekommen sind.

Das letzte Teilstück bis zum Badehaus – eine herrliche Gegend.

Die Lage ist herrlich, direkt an einem kleinen See und umgeben von weiteren kleineren und grösseren Teichen und einer üppigen Vegetation.

Der Besitzer, Evgeni, ein überaus gewinnender und gastfreundlicher Typ erwartet uns.

Im kleinen, mit dicken Holzbalken versehenen, gemütlichen Ruhe- und Abkühlungsraum, besprechen wir bei Tee und kleinen Bissen den weiteren Ablauf. Wir ziehen uns um resp. aus und begeben uns in den „Hot Room“, der schon auf 43° aufgeheizt ist. Im Vergleich zu den Saunas in Europa mit bis zu 80° ist dieser aber mit hoher Luftfeuchtigkeit versehene Raum ebenso schweisstreibend wie in einer Sauna oder Hamam.

Der Ofen und eine der beiden Liegen im “Hot Room”

Es folgen insgesamt vier „Sitzungen“ und Evgeni behandelt uns mit Büscheln von Weidenruten und von verschiedenen Kräutern. Alle sind aufgeheizt und werden nach leichtem „Klopfen“ mit etwas Druck über den ganzen Körper, vorne und hinten, nach unten gestrichen. Eine ungewohnte, aber wohltuende Art.

Zwischen den Behandlungen gehts zur Abkühlung direkt in den kühlen Teich.
Evgeni bedient sich auch einer Klangschale und lässt uns die Vibrationen auf dem Körper spüren.

Ein ganz spezielles Ritual hat er für den Schluss bereit: Eine Schale voll mit heissem Salz wird über den ganzen Körper verstreut und dann fein mit etwas Druck eingerieben. Zuerst vorne und nachher Rückenseite. Ein ungewöhnliches, aber äusserst angenehmes Gefühl.

Für die letzten sieben Minuten lasse ich mich auf einer kleinen Schaukel liegend und mit leichtem Schwingen in Gedanken und angenehmen Gefühlen hinwegdriften. Ein befreiendes Gefühl.

Mittlererweile ist es nach über 3 Stunden Behandlung bereits nach 13.00, trinken noch etwas Tee und essen etwas Leichtes, bevor wir uns von Evgeni, der uns hervorragend betreut und behandelt hat, verabschieden.

Zurück am Bahnhof löse ich das Retourbillett für einen Normalzug, kein Express, womit der Preis für die Fahrt von 1h45 Min nur noch umgerechnet CHF 4.30 beträgt! Billiger gehts fast nicht mehr.
Ich verabschiede mich gebührend von Sokolov, da er zurückbleibt, noch seine Eltern besucht und erst in einigen Tagen zurück nach Moskau fährt.

Ich habe während der Rückfahrt genügend Zeit, mir dieses einmalige, eindrückliche Bade-Erlebnis nochmals in allen Facetten im Kopfkino ablaufen zu lassen, das ich dank der grossen russischen Gastfreundschaft von Sokolov voll geniessen konnte.

 

Das Programm mit der „Internationalen Gruppe von Flug-Enthusiasten“
Mein individueller Aufenthalt geht zu Ende und mein Fahrer Roman bringt mich am Freitag-Nachmittag, 18. Juni zum Flughafen Vnukovo.

Ich treffe die übrigen Teilnehmer dieser Gruppe beim Check-in. Es sind acht Deutsche, neben mir noch ein Arzt aus Rorschach sowie die lokale Organisatorin, Ekaterina.
Den Chef dieser Gruppe, Lutz S., habe ich anlässlich meines 1. ZeroG-Fluges im April 2019 kennengelernt, als er mit einer Gruppe mit mir an Bord war und am nächsten Tag auf dem gemeinsamen Flug mit einer Tupolev TU-134 nach Kaluga wir ins Gespräch über seine Reisepläne kamen.

Vologda – mit interessantem Flug-Programm
Unser Flugzeug: eine 3-strahlige Yak-40, Baujahr 1966, hat Platz für 32 Passagiere. Die Produktion endete 1981 und es wurden insgesamt 1013 Maschinen gebaut. Die Yak-40 war das Rückgrat der lokalen Aktivitäten von Aeroflot und flog 1980 zu 276 inländischen Zielen,

Wir fliegen nach Norden und landen nach etwas über einer Stunde in dieser Stadt.

Der Abendspaziergang nach 22.00 Uhr bringt uns zum lokalen Kreml und der Umgebung mit Gebäuden von eindrücklicher Architektur.

Der Kreml von Vologda

Flug mit Wasserflugzeug, Typ AL-145M
Wir fahren zum kleinen Flugfeld Chiestrovo und bestaunen das aussergewöhnliche Flugzeug, die neueste Weiterentwicklung der L-Serie als 2-motoriges Amphibien-Flugzeug, entworfen und gebaut in den 2000er Jahren in Russland.


Da es nur über vier Plätze inkl. Pilot verfügt, finden insgesamt 3 Flüge statt, damit alle Teilnehmer fliegen können.

Die Triebwerke sind verständlicherweise über dem Rumpf und der Einstieg erfolgt über eine Luke auf dem Rumpf.

Ich kann auf dem Co-Pilotensitz Platz nehmen mit bester Sicht voraus und nach rechts. Der interessante Flug geht übers Flussdelta mit unzähligen kleinen Inselchen und auf dem offenen Gewässer setzt der Pilot zur Wasserlandung an. Kurz davor passieren wir eine winzige Insel, auf der sogar eine Kirche und Gebäude sich befinden.

Kurz danach erfolgt die holprige Landung und wir heben gleich wieder ab für den Weiterflug zum Ausgangspunkt, wo wir nach 32 Minuten auf festem Grund landen.

Ein herrlicher Flug, nicht nur wegen der Wasserung. Für mich ist es auch nach meinen mehrfachen Flügen mit Wasserflugzeugen am Barrier Reef in Australien und in der Karibik immer ein spezielles Erlebnis, auf dem Wasser zu landen.

Flug mit Antonov An-2 Doppeldecker
Nach dem Lunch in einem nahegelegenen Restaurant fahren wir zum Flugplatz Trufanova.

Die Antonov An-2 ist ein Mehrzweckflugzeug und mit über 18 m Spannweite der grösste im Einsatz befindliche einmotorige Doppeldecker der Welt.
Dieser wurde nach dem 2. Weltkrieg in der UdSSR entwickelt und in grosser Stückzahl produziert.

Mit ihrer grossen Flügelfläche ist die An-2 für Langsamflug und extrem kurze Start- und Landerollstrecken ausgelegt. Bis 1992 wurden etwa 18’000 Exemplare gebaut.

Die Sitze sind entlang der beiden Seitenwände und verfügen nur über Sitzgurten, nicht aber Armlehnen. Wir fühlen uns in dieser Maschine in die Nachkriegszeit zurückversetzt, aber hegen keine Zweifel über deren Sicherheit. Der Flug dauert 25 Minuten.


Es ist dies mein erster Flug mit einem Doppeldecker, ein spezielles, einmaliges Gefühl.

Vorgesehen waren auch Flüge mit den Kleinflugzeugen „Socota“ und „Gepard“, die jedoch infolge der grossen Hitze (ca. 35°!) und der extrem starken Winde aus Sicherheitsgründen und zu meinem grossen Bedauern und Enttäuschung nicht stattfinden können.

Einstündige Bootsfahrt auf dem Vologda-Fluss als Ersatz-Alternative
Wenn schon nicht aus der Luft, dann wenigstens auf dem Fluss und in geringerer Geschwindigkeit die nähere Umgebung entdecken. Was uns auffällt, sind die vielen Kirchen mit ihren typischen Zwiebeltürmen, jede zudem mit einer anderen Architektur.

Luxuriöse Bahnfahrt von Vologda nach Archangelsk im Norden
Wir sind rechtzeitig am Bahnhof und warten, bis unser Wagen Nr. 25 am Schluss des fahrplanmässigen Zuges angehängt wird. Wir haben den ganzen Wagen exklusiv für uns, ausgestattet nur mit Doppelabteilen, sodass wir in einer „Covid-Blase“ reisen können, denn es findet keine andere Person Zugang zu unserem Wagen.

Das Abendessen hat unsere Organisatorin Ekaterina, zusammen mit ihrer Assistentin Anya, organisiert und in unsere Abteile verteilt. Ein langer Weg zum Speisewagen, vorbei an vielen andern Passagieren, wird dadurch vermieden.

Obwohl Nacht, ist es noch hell und wir staunen über die endlosen Birkenwälder, an den wir vorbeifahren.

Nach 11 Stationen und 10,5 Std. fahren wir um sechs Uhr morgens in den Bahnhof von Archangelsk ein.

Spektakulärer Helikopter-Flug
Am Lokalflughafen Vaskovo wartet ein eindrückliches Abenteuer auf uns:

Ein Mi-8 Helikopter der Gesellschaft „The second United Air Squad
Es ist ein Mehrzweck- und Transport-Hubschrauber mit 2 Turbinen-Triebwerken und grossen Heckladetoren. Ende 1965 wurde die Serienproduktion gestartet und inzwischen ständig weiter entwickelt und ist immer noch in Serienproduktion.
Inzwischen sind mehr als 12’000 Exemplare in mehr als 120 Versionen gebaut.

Die Kabine ist einfach und zweckmässig eingerichtet mit Sitzbänken entlang der Wände. Zudem benutzen wir Kopfhörer als Schalldämpfer!

Kurz nach dem Abflug fliegen wir in geringer Höhe von 250 m der Stadt Archangelsk entlang.

Nach einigen Minuten erreichen wir eine kleine Insel im Delta des Dvina-Flusses, landen im hohen Gras, steigen aus bei noch laufenden Rotoren und in einiger Distanz fotografieren und filmen wir die Mi-8.

Nach ein paar Minuten gehts zurück an Bord und nach rund 10 Min. landen wir wieder auf dem Vaskovo Flugfeld.
Ein kurzes, aber intensives und einmaliges Flug-Erlebnis.

Eindrücklicher Flug in den Süden über faszinierende Landschaften
Wir sind immer noch am Flughafen Vaskovo und erwarten am Nachmittag das nächste Flug-Erlebnis.

Ein 2-motoriges Let L-410 UVP-E20 Turbolet Kurzstrecken-Flugzeug steht exklusiv zu unserer Verfügung. Es ist die neueste Version mit Erstflug 2011 und in Produktion seit 2013 und bietet Platz für 19 Passagiere. Mit unserer Gruppe von 11 Personen also genügend Freiraum.
Seit 1969 sind verschiedene Versionen gebaut und über 1138 Flugzeuge ausgeliefert.
2012 sind noch 400 Exemplare in über 50 Ländern im Einsatz.
Im Jahre 2016 beginnt die Produktion auch in Russland.

Wir fliegen rund 450 km in geringer Höhe von 600 m nach Süden, überfliegen einsame und eindrückliche Landschaften. Kaum ein Dorf ist auszumachen, dafür unzählige kleine Seen, Flüsse und endlose Wälder.

Nach 1,5 Std. landen wir auf einem einsamen Flugfeld in Velsk, weit und breit das einzige Flugzeug. Es existiert ein kleiner Warteraum, aber wir vertreten uns die Beine im Freien.
Nach einer Stunde verlassen wir diesen Ort und auch der Rückflug über diese faszinierende Landschaft beeindruckt uns sehr, vor allem mit dem „Schauspiel“ von Wolken und den durchdringenden Sonnenstrahlen am Spätnachmittag ergeben sich herrliche Stimmungsbilder.

 

In Archangelsk landen wir auf dem Internationalen Flughafen von Talagi und sind begeistert über dieses exklusive Flug-Erlebnis.

Ueberführungs-Flug vom lokalen zum internationalen Flughafen von Archangelsk
Wir fahren am Vormittag wiederum zum Vaskovo-Flugplatz und besteigen ein Antonov An-2 Doppeldecker-Flugzeug.


Durch den Ueberführungsflug in rund 250 m Höhe haben wir eine herrliche Sicht über  die Vororte und das Delta des Dvina-Flusses.

Nach 22 Minuten landen wir in Talagi, essen am Flughafen und kehren zurück zum Hotel.

Am Nachmittag wird die Stadt erkundet, wobei ich von den Diensten einer Lokalführerin und Anya von der Organisation profitieren kann. Sehenswert sind u.a im Hafen ein 400 m langes Spezialschiff, das die Gasleitung von der Stadt nach Ostsibirien legen wird.

 

Eisbrecher Dixon

Zudem sind zwei Eisbrecher vor Anker. Russland hat die grösste Anzahl Eisbrecher, da die Transportrouten im Weissen Meer und der Barentsee im Winter zugefroren sind.

Ungewöhnlicher Flugzeug-“Friedhof”
Direkt anschliessend an den Flughafen Talagi befindet sich das „Museum of Northern Aviation“.
Es handelt sich aber um unzählige, im Freien zwischen Bäumen stehende, ausrangierte und verlotterte Maschinen von An-2, MIG-31, Yak-18, IL-14 und riesige ausrangierte Helikopter ohne die Rotoren.
Ein eigenartiger Anblick und auf den meisten Maschinen ist die Immatrikulation „CCCP“ noch erkenntlich.

 

Exklusive Bahnfahrt zurück nach Süden bis Yaroslawl
Unser exklusiver Wagen Nr. 25 blieb während unseres Aufenthaltes in Archangelsk und wird rechtzeitig als letzter Wagen angehängt. Somit reisen wir wieder in unserer „Covid-Blase“, da keine anderen Passagiere von den vorderen Wagen bei uns Zutritt haben.

Gruppen-Teilnehmer kurz vor dem Einstieg für die Rückfahrt.

Damit auch wir nicht zum Speisewagen durch ca. 10 Wagen und vorbei an Einheimischen uns zwängen müssen, hat unsere Organisatorin entsprechende, ausgezeichnete Dinner-Boxen zum Zug liefern lassen. Das gute Frühstück wird uns hingegen durch das Wagen-Personal um 09.00 Uhr in die Abteile serviert.
Mit der Abfahrt um 19.30 Uhr und Ankunft in Yaroslawl um 10.30 Uhr ist es mit über 770 km grösstenteils eine Nachtfahrt, wobei in den ersten Stunden durch die nördliche Lage keine Dunkelheit eintritt.

Enttäuschung in Yaroslawl wegen Ausfall des Flugprogramms
Wir lassen uns am Morgen in einem Teil des Hotels das Museum der Luftfahrt-Geschichte erklären, fahren zum Levtsovo Flugfeld, wo wir vorerst im Freien einen Lunch serviert bekommen.

Wir besichtigen den Control Tower, ein Relikt aus den Anfängen dieses Flugfeldes, im Jahre 1935 erbaut und heute noch in Betrieb.

Am Nachmittag stehen Flüge mit Kleinflugzeugen auf dem Programm:

Yakovlev Yak-52
ein einmotoriges, Schul-, Kunst- und Jagdflugzeug für Pilot und einen Passagier.
Von Beginn der Produktion 1977 bis Ende 1994 wurden ca. 1800 Exemplare gebaut. Die Produktion wurde 2017 eingestellt.

sowie

Yakovlev Yak-12,
ein Mehrzweck-Flugzeug für 3 Personen, das ab 1944 in der Sowjetunion entwickelt wurde.
Es wurden insgesamt mehrere tausend Stück in zahlreichen Versionen produziert.

Aufgrund der grossen Hitze – bis 35°C – und der extrem starken Winde können die Flüge leider nicht durchgeführt werden. Wir hoffen noch bis 18.00 Uhr auf günstige Bedingungen, aber aufgrund der immer noch herrschenden Temperatur von 32° muss definitiv abgesagt werden.

Wenigstens kann ich noch in der Yak-52 Platz nehmen und im Geiste ein paar Kunststücke fliegen.

Alternativ-Programm „Schwimmen in der Wolga“
Die nahegelegene berühmte Wolga  bietet sich als ideale Alternative an. In einer halben Stunde sind wir am Fluss und sind erstaunt über einen langen breiten feinen Sandstrand.


Anfänglich etwas kühl, aber nach einigen Minuten sehr angenehme Temperatur.
Der Untergrund ist gewöhnungsbedürftig sehr weich und die Farbe des Wassers wird eher als braun empfunden. Das stört uns nicht, die Hauptsache wir haben eine Abkühlung nach diesem heissen Tag.

Nie im Leben hätte ich mir träumen lassen, einmal in der berühmten Wolga zu schwimmen. Aber so passieren im Leben immer wieder – auch angenehme – Ueberraschungen.

Flug nach St. Petersburg – und nächste Enttäuschung
Ein Bus-Transfer bringt uns in 1,5 Std. von Yaroslawl zum kleinen Flughafen von Kostroma.


Nach einem zweistündigen Flug mit einer bequemen Antonov An-26 landen wir in St. Petersburg. Die meisten deutschen Teilnehmer benötigen einen PCR-Test für den Rückflug, der gleich bei Ankunft gemacht werden kann. Trotz meiner zwei Impfungen will ich sicher gehen und lasse mir diesen Test auch über mich ergehen. Dies aufgrund des Billig-Tarifs von CHF 25.00 im Vergleich zum Preis in der Schweiz von CHF 172.00! Kann es sein, dass wir in der Schweiz derart abgezockt werden?

Erneuter Ausfall des Flug-Programms
Die drei vorgesehenen Flüge mit Klein- und Ultra Light-Flugzeugen können nicht durchgeführt werden.
Der Grund liegt bei der EURO2020, da der Luftraum über St Petersburg für alle Nicht-Linienflüge aus Sicherheitsgründen gesperrt ist, also auch für unsere Flüge.
Dass wir auf die „Tschütteler“ stinksauer sind, versteht sich von selbst.

Alternativ-Programm „Schloss Peterhof“
Die riesige und beeindruckende Anlage vom Schloss Peterhof ist eine Reihe von Palästen und Gärten, die im Auftrag von Peter dem Grossen als direkte Antwort auf das Schloss von Versailles von Ludwig XIV nach seinem Besuch am französischen Königshof erbaut wurde.
Imponierend sind die grosse Kaskade mit dem Samson-Brunnen und dem Meereskanal.

Wir haben genügend Zeit, uns umzusehen und uns faszinieren zu lassen von dieser imposanten Anlage.

Eine Fahrt im von Touristen vollgepferchten Tragflügelboot bringt uns in einer Stunde zurück nach St. Petersburg.

Eine eindrückliche Reise geht zu Ende
Mit einem Farewell-Dinner im Hotel beschliessen wir eine aussergewöhnliche, einmalige und voller Höhepunkte befrachtete Reise, trotz den bedauerlicherweisen Ausfällen von Flügen. Wir sind seltene, auch ältere, jedoch sichere Flugzeug-Typen von teils kleinen Flugfeldern, die noch nie von westlichen Touristen benutzt wurden, geflogen, haben im Norden Russlands vom westlichen Tourismus kaum bekannte, faszinierende Gegenden besucht und überflogen, zudem während zwei Bahnfahrten über 1370 km in 25,5 Std. einen kleinen Eindruck von den gewaltigen Distanzen in diesem Land präsentiert bekommen.

Und überall haben wir eine freundliche und trotz sprachlichen Barrieren hilfsbereite Bevölkerung angetroffen.
Russland – ein lohnendes Reiseziel mit unglaublich vielen und beeindruckenden Facetten.