Von den Anfängen des Tourismus bis zur Gegenwart

Australien – Opalminen & Flugzeug bei Pub parkiert

Outback Australien – 1985

 

Erneut bin ich auf einer Einkaufs- und Rekognoszierungsreise nach Australien, Neuseeland und Fiji unterwegs.

Zum wiederholten Mal auch in Süd-Australien und Graham vom Department of Tourism organisiert erneut einen besonderen Spezialflug. Mit einem lokalen Reisebüro-Agenten fliege ich an Bord einer 2-motorigen 6-Plätzer Beechcraft Queen Air von Adelaide Richtung Norden in den Outback.

Coober Pedy
(in der Aborigine-Sprache bedeutet der Name „Loch des weissen Mannes“)

Auswurfmaterial der Opal-Minen

Mitten im Outback ist Coober Pedy unser Ziel und das Zentrum der Opal-Gewinnung, wo wir Opal-Minen besichtigen. Der Opal-Abbau erfolgt unterirdisch und aufgrund der extremen Sommertemperaturen leben die meisten Einwohner in unterirdischen Wohnhöhlen, sogenannten „dugouts“. Die Besichtigungen finden fast alle unterirdisch statt, sogar Restaurants und Hotels, da im australischen Sommer die Aussentemperaturen teils weit über 40°C betragen.

Schon beim Anflug aus der Luft erhalten wir einen Einblick auf die riesigen Ausmasse, da sich das viele kegelförmig ausgeschüttete Auswurfmaterial wie ein riesiges Feld von Mäusehaufen aussieht.

Ein eindrücklicher Besuch, den ich mir in dieser Form nicht annähernd vorstellen konnte.

 

Parkieren Flugzeug neben Pub
Auf dem Rückflug fragt der Pilot, ob wir unterwegs einen Drink genehmigen wollen.
Ja gerne, sagen wir, aber wo ist denn überhaupt ein Pub zu finden.

Wir fliegen über den von oben scheinbar menschenleeren Outback, unter uns sehen wir die Naturstrasse des Oodnadatta Track (parallel zum Stuart Highway) und keine Siedlung oder ein Dorf ist auszumachen. Dann plötzlich – eine Naturpiste voraus,

wir steuern auf diese zu, landen und kurz darauf biegen wir ein auf die Landstrasse und parkieren das Flugzeug am Strassenrand, direkt vor dem einzigen Pub. Wir sind in William Creek gelandet.

“Unsere” Beechcraft Queen Air auf der Strasse vor Pub-Eingang

William Creek
Wir steigen aus und nach wenigen Schritten sind wir im Pub des William Creek Hotel und genehmigen uns einen kräftigen Schluck.
Nach dieser Erfrischungspause gehen wir zurück zu unserem Flugzeug, steigen ein, die Motoren werden gestartet und wir fahren ein Stück auf der Strasse – es kommt uns kein Auto entgegen! – bis zur Abzweigung für die Piste, der Pilot gibt Vollgas und schon bald sind wir wieder in der Luft.

Dies sei ein typisches Beispiel, sagt uns der Pilot, wie man im Outback reisen kann. Ein unglaubliches Spektakel, das wir nicht erwartet haben und nur in dieser Gegend möglich ist.

William Creek ist eine Kleinsiedlung. Obwohl nur fünf Einwohner, ist sie dennoch von größerer Bedeutung für die Region, denn sie besitzt die einzige Tankstelle zwischen Marree (204 km N) und Coober Pedy (168 km E).

Des Weiteren bietet William Creek ein kleines, dem Pub angeschlossenes Hotel und einen Campingplatz. Der Pub ist für seine originelle Inneneinrichtung bekannt – viele Reisende hinterließen dort ihre Personalausweise, Studentenausweise, Führerscheine, Visitenkarten, Unterwäsche oder sonstige Kleidungsstücke, die im gesamten Pub aufgehängt wurden.

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