MEIN STECKBRIEF
Mein vollständiger Name gemäss meinem aktuellen 12. Reisepass – der erste Pass datiert vom 31. Mai 1956 – ist Marcel Othmar Bruno Faeh oder einfach Marcel oder von einigen Sportskameraden auch Mäse oder Marcello genannt. In den USA habe ich mich zudem oft als „Marc Fay“ ausgegeben, aus “Rücksicht” für die Ausspracheprobleme der Amis!
Gemäss handschriftlicher Geburtsurkunde soll ich im Jahre des Herrn 1937 geboren worden sein, aber nachdem zu jener Zeit noch keine Computer existierten, kann es sich leicht auch um einen Schreibfehler handeln.
Aber lassen wir das, denn das Alter ist nur eine Zahl und was zählt, ist ja wie man sich gibt und fühlt und wie aktiv man ist oder nicht. Oder wie hat Mark Twain dieses Thema so wundervoll beschrieben:
“Das Geheimnis des Glücks ist, nicht die Anzahl Geburtstage, sondern die Höhepunkte im Leben zu zählen!”
Und da will ich gleich in Klammern erwähnen, dass ich echt stolz bin, mit 60 Jahren einen unblutigen Stierkampf gegen einen jungen, 400 kg schweren Bullen in einer Stierkampf-Arena in Andalusien erfolgreich ausgefochten zu haben – oder im „jugendlichen“ Alter von 82 Jahren zwei unglaubliche Flüge in der Schwerelosigkeit – wie im All – in Moskau er- und überlebt habe! Beides sind einschneidende Erlebnisse in meinem inzwischen reich befrachteten Leben.
A propos aktiv: Ausgenommen in den acht Jahren als Reiseleiter habe ich viel Sport getrieben, sei es im Firmensport mit Korbball oder Fussball beim FC Kuoni. Auch Jogging und Velofahren habe ich intensiv betrieben. Und unglaubliche 35 Jahre Eishockey zwischen 1955 und 2008 (mit Unterbruch) in verschiedenen Clubs in der Schweiz und in New York.
Und nicht zu vergessen, seit über 20 Jahren Inline-Skating und dank Mitgliedschaft in einem Club mit intensivem Training, Hallentraining im Winter, Trainingslager und zahlreichen Rennen. Einmalige Auslandseinsätze beim Berlin Marathon 2002 oder beim Tahiti Inline Marathon in der Südsee (!!) 2003.
Dazu Beiträge in der Rubrik Sport gibt’s hier
JUGENDTRÄUME
Es war schon in der Primarschule, in der mich das Fach „Geographie“ am meisten interessierte. Ich stellte mir oft vor, wie es an diesen Orten in der Ferne wohl aussehen möge. Anfangs der 50er Jahre gab es noch kein Fernsehen, kein Internet, keine Reiseberichte in den Zeitungen und Zeitschriften und der internationale Tourismus war nur einem kleinen Kreis von betuchten Zeitgenossen vorbehalten. Verschiedene Bilder zeigten uns höchstens der Lehrer im Geographieunterricht, dafür wussten wir viel über Land und Leute.
Aber dann kam die große Welt in unser Schweizer Dorf: Eines Tages zog eine Familie hierher, die vorher einige Jahre in Kairo, Ägypten gelebt hatte. Mein Klassenkamerad, Hilmar, erzählte uns von grossen Pyramiden, die vor tausenden Jahren gebaut wurden, von den riesigen Basaren, die sich über enge, verwinkelte Gassen durch die Stadt ziehen, auch wie die Leute dort anders als wir gekleidet sind, den riesigen Moscheen mit ihren schlanken Türmen, den Minaretten usw.
Mir kamen diese Schilderungen wie in einem Märchen vor und malte mir die kühnsten Bilder vor Augen aus. Ich bewunderte meinen Klassenkameraden, dass er in seinen jungen Jahren schon so weit gereist war und war neidisch.
Mein um 8 Jahre älterer Bruder Romuald arbeitete bei der Post (damals PTT) und hatte seine Arbeitsstelle an verschiedenen Orten. Dies gab mir die Gelegenheit, ihn jeweils in meinen Ferien mit dem Fahrrad zu besuchen. Später arbeitete er als Betriebsbeamter bei der Bahnpost und ich beneidete ihn, dass er von Zürich – seinem Arbeitsort – nach Rorschach und weiter nach Genf oder Lugano und zurück reisen konnte und das alles an einem Tag. Ich wollte auch mal beruflich so viel reisen können und diesen Beruf in meiner ersten Euphorie auch erlernen, aber das Schicksal meinte es noch besser mit mir und liess mich später in der ganzen Welt – und nicht nur in der Schweiz – umherreisen.
Während meiner KV-Berufslehre gab mir mein ältester Bruder Hermann die Gelegenheit, in seiner Segelfluggruppe Cumulus, die er präsidierte, das Amt des Kassiers – sozusagen als Praktikant – zu übernehmen. Dies gab mir die Möglichkeit, öfters fliegerische Erlebnisse als Passagier in einem einmotorigen Schleppflugzeug – (mein erster Flug am 22. Okt. 1949) – oder im Segelflugzeug, pilotiert von meinem Bruder, zu sammeln. Es war faszinierend, im engen Cockpit des Doppelsitzers durch die Lüfte und über herrliche Landschaften und Dörfer zu segeln, ohne Motorengeräusch, nur begleitet vom Pfeifen des Windes rund ums Cockpit und dieses tolle, schwebende Gefühl aufsaugen zu können.