Toronto und Montreal in Kanada 1987
und als Folge der freundschaftlichen Bande mit dem Team aus Montreal
– Rückspiel in Engelberg 1988 und
– in Paris 1991 gegen die Kanadische Botschaft
Unsere erste Uebersee-Reise
An der GV im Sommer 1986 wird der Wunsch geäussert, einmal nach Kanada zu reisen, ins Mutterland des Eishockeys. Wer will die Organisation übernehmen?
Da die Organisation von Gruppenreisen mein „tägliches Brot“ bei Kuoni ist, anerbiete ich mich, die Organisation zu übernehmen. Ich verfüge über ein gutes Netzwerk und hoffe, ein interessantes Angebot unterbreiten zu können.
Air Canada Flug Paris – Toronto in Business Class!
Der Direktor von Air Canada Schweiz offeriert uns einen Super-Deal, allerdings auf Stand-by Basis für die „Reisebüro-Mitarbeiter“. Mit dem Super-Tarif für die übrigen Spieler können die Plätze fest gebucht werden.
Der 1. April 1987 ist der grosse Tag, wir haben die Bewilligung, nach dem Einchecken eine Mannschaftsfoto auf dem Tarmac, vor dem Jumbo, zu machen. Dazu haben wir uns alle einheitlich in rote Air Canada-Trainingsanzüge gekleidet, die von Air Canada Schweiz gesponsert wurden!
Während der Zwischenlandung in Paris warten wir auf den Bescheid, ob wir auf dem Flug nach Toronto Plätze erhalten. Zuerst die schlechte Nachricht, dass die Economy-Klasse ausgebucht sei, aber die Überraschung ist gross, als wir ein sog. „Upgrade“ in Business-Klasse erhalten und nehmen zufrieden unsere Plätze im Oberdeck des Boeing-747 Jumbo-Jets ein. Der Hinflug ist also schon mal geschafft und unserer Ankunft in Kanada steht nichts mehr im Weg. Wir werden in der Business-Klasse wie üblich nach Strich und Faden verwöhnt.
In Toronto – Training der NHL-Mannschaft „Toronto Maple Leafs“
Mit einigen Umtrieben habe ich erreicht, dass wir ein Training im Maple Leaf Garden besuchen können, ein Privileg, wie sich später herausstellt. Für uns Aktive sehr eindrücklich, wie intensiv auch ein Training sein kann.
Am Abend spielen wir in der Seneca College Arena gegen das Team von SBG/UBS Toronto, das wir knapp verlieren, trotz einer 2:0 Führung.
Den Tagesausflug mit gemieteten Vans zu den Niagara Fällen mit der spektakulären Bootsfahrt „Maid of the Mist“ zum Fuss der Fälle darf nicht fehlen. Die Rückfahrt bringt uns direkt zum Flughafen für den Flug nach Montreal.
Montreal
Die attraktive Altstadt mit unweigerlich französischem Flair erkundigen wir am freien Tag. Für den Abend habe ich Tickets organisiert für den
Besuch des NHL-Match im Montreal Forum
Montreal Canadiens – Boston Bruins 3 : 1 (0:1,1:0,2:0)
Und welche Überraschung: wir werden auf dem Videowürfel im Stadion als „Swiss Hockey Team“ speziell begrüsst!!
Dann ist unser Freundschaftsspiel angesagt:
Air Canada Jets vs. SC Travel Jets
Ein starker Gegner, wie sich während des Spiels herausstellt und wir verlieren klar.
Beim anschliessenden Zusammenseins kommt eine gute Stimmung auf und der Captain der Air Canada Jets, Bob P., lädt uns ein, am nächsten Tag einen gemeinsamen Ausflug zu unternehmen.
Ausflug „Sugaring Off“
In St. Lambert sind wir zu einer typischen kanadischen Party mit den Spielern und deren Familien eingeladen. Auf der gemeinsamen Busfahrt wird von beiden Mannschaften abwechslungsweise „um die Wette“ gesungen – ein Riesengaudi!
Zu einem „Sugaring Off“ gehört, neben Ahornsirup, Essen und Trinken auch eine Kutschenfahrt auf Schnee, infolge Schneemangel gehts jedoch auf Rädern in die nähere Umgebung..
Super-Stimmung während der Party mit den Kanadiern und einhellige Übereinkunft, auf Vorschlag von Bob, ein Rückspiel in der Schweiz auszutragen.
Engelberg – Rückspiel gegen die Air Canada Jets 1988
Ich bleibe in Kontakt mit Bob und nach zweimaligem Verschieben wegen Air Canada-Streiks findet das Rückspiel am Samstag, 26. November 1988 in Engelberg statt.
Die Kanadier kommen speziell nur für diesen Match nach Zürich, Ich hole sie am Freitagnachmittag am Flughafen ab und begleite sie zum Hotel.
Wir von den Travel Jets besammeln uns am Samstagmittag beim Kuoni-Hauptsitz, fahren mit dem Bistro-Bus (doppelstöckig, mit Bar!) zum Hotel der Kanadier und gemeinsam geht’s Richtung Engelberg. Im Bus kommt schnell eine gute freundschaftliche Stimmung auf.
Wir fahren im dichten Nebel, der sich kurz vor Engelberg lichtet und ein blauer Himmel empfängt uns. Mit dem Sessellift geht’s hinauf nach Brunni und die Kanadier sind vom Panorama begeistert. Auf der Terrasse geniessen wir bei schönstem Sonnenschein und angenehmer Temperatur die Gesellschaft mit den Kanadiern.
Im Sportcenter Erlen herrscht Länderspiel-Stimmung:
Es beginnt um 16.30 Uhr mit
– Einlaufen, Eisreinigung
– Begrüssungszeremonie mit Vorstellung jedes Spielers, die einzeln aufs Eis kommen
– Gegenseitige Begrüssung der beiden Captains (ich habe die Ehre bei den Jets) und Austausch der Wimpel
– Abspielen beider Nationalhymnen samt Hissen der Nationalflaggen – also echte Länderspiel-Ambiance!
– Darauf übergibt jeder Jets-Spieler einem gegnerischen Spieler ein Geschenk in Form von Schweizer Schokolade!
Um 17.25 ist Anpfiff zum Internationalen Freundschaftsspiel
SC Travel Jets vs. Air Canada Jets 7 : 8 (3:5, 1:2, 3:1)
Das Spiel ist ausgeglichen und wir verlieren nur knapp, gewinnen sogar das 3. Drittel.
Die anschliessende Fondue-Party im Restaurant Alpenclub ist ein Riesen-Gaudi. Es wird gesungen, Geschenke verteilt und gegen 02.00h morgens fahren wir zurück nach Zürich – und die Kanadier fliegen nur wenige Stunden später zurück nach Montreal.
Paris – „Rückspiel“ gegen Team “Kanadische Botschaft”
Eine ungewöhnliche Clubreise steht uns 1991 bevor.
Der Verkaufsdirektor von Air Canada, Bob, Captain der Air Canada Jets Montreal, ist inzwischen Verkaufsdirektor der Air Canada in Paris und kontaktiert mich mit dem Anliegen, wir sollen doch nach Paris kommen und gegen eine kanadische Auswahl der Botschaft spielen.
Alles wird organisiert und wir fliegen am 21. März mit TWA und logieren in Montmartre (kurze Wege fürs Nachtleben!), aber die Zimmer des günstigen Hotels IBIS Montmartre geben den Blick frei zu einem Friedhof!
Ein bleibender Eindruck, von dem noch jahrelang mehr gesprochen wird als über den Match.
Empfang und Apéro auf der Kanadischen Botschaft
und extravaganter Nachtclub “Crazy Horse”
Wir sind überrascht und hocherfreut über diese gastfreundliche Einladung und lernen dabei bereits einige Spieler kennen. Auch Bob ist anwesend, da er für uns diesen Apéro organisiert hat.!
Später am Abend sitzen wir vollzählig in der ersten Reihe des berühmten Nachtclubs „Crazy Horse“ mit seiner extravaganten Show. Nicht günstig, aber sehr eindrücklich und etwas „fürs Auge“. Genial was mit Lichteffekten auf Frauenkörpern erzeugt werden kann, ohne dass man realisiert, dass sie “unter dem Licht” nackt sind. Also phantasievoll “angezogen”.
Schlussendlich sind wir aber nach Paris gereist, um Hockey zu spielen.
Zum Spiel fahren wir am nächsten Tag ein paar Kilometer in den Südwesten von Paris.
Meudon, Patinoire Meudon La Forêt
Team „Ambassade du Canada“ vs. SC Travel Jets
Ein gutes Spiel gegen einen sehr starken Gegner und wir verlieren standesgemäss. Das Resultat ist zweitrangig, haben wir doch dank Bob eine eindrückliche Reise erlebt, die nicht nur aufs Hockey konzentriert war.